25. Januar 2021

DPolG Berlin: Einsatzkräfte der Polizei nicht vergessen, die dort im Einsatz waren

Corona-Ausbruch in Humboldt-Klinikum

Nach dem Ausbruch der britischen Corona-Mutation B.1.1.7. im Humboldt-Klinikum in Berlin-Reinickendorf steht das Personal unter so genannter Pendel-Quarantäne. Das Klinikum ist bis auf Weiteres geschlossen.

„Bei all diesen Vorsichtsmaßnahmen denkt mal wieder öffentlich keiner an unsere Kolleginnen und Kollegen der Berliner Polizei und der Feuerwehr“, sagt DPolG-Landesvorsitzender Bodo Pfalzgraf. „Seit Mitte Januar, also seit Bekanntwerden der ersten Infektionen, waren dutzende Einsatzkräfte im und am Klinikum im Einsatz, zum Teil stundenlang.“

Bei der Polizei soll es sich um mehr als 70 Einsatzkräfte der naheliegenden Abschnitte und der Einsatzhundertschaften handeln, die im fraglichen Zeitraum Kontakt zu Klinik-Personal und Patienten hatten. „Sie sind verunsichert und fühlen sich allein gelassen“, sagt Bodo Pfalzgraf. „Keiner weiß, ob er möglicherweise Kontakt zu einem Infizierten hatte und dadurch sogar Familienangehörige gefährdet wurden.“

Die Hinweise des Gesundheitsamtes Reinickendorf an die Polizei, nach denen nur die Dienstkräfte in Quarantäne geschickt werden sollen, die im Krankenhaus übernachtet hatten, bezeichnete Pfalzgraf im Lichte der aktuellen öffentlichen Freiheitsbeschränkungen als echte Frechheit.

Die DPolG Berlin erwartet von der Behördenleitung völlige Transparenz und die sofortige Durchführung von Tests, da die Dienstkräfte trotz ausreichender Kräftelage ohne Test schon heute Abend wieder in den Nachtdienst geschickt werden sollen. 

Pressemitteilung vom 25.01.2021 als PDF zum Ausdrucken