30. März 2015

Einigung im Tarifpoker

Der öffentliche Dienst hält mit einem Abschluss von durchschnittlich 4,61 Prozent bei einer Laufzeit von zwei Jahren Anschluss an die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung sowie den Status bei Bund und Kommunen in der Bundesrepublik.

Die genauen Zahlen: Die Beschäftigten erhalten zum 1. März 2015 2,1 Prozent und ab  1. März 2016 2,3 Prozent (mindestens jedoch 75 Euro) mehr Geld. Die Laufzeit wird wieder 24 Monate, also 2 Jahre, bis zum 31.12.2016 betragen.

Das bedeutet für Berlin: Die endgültige Angleichung an das Entgeltniveau der übrigen Bundesländer wird am 01.12.2017 erreicht. Durch die tarifvertraglich vereinbarte lineare Erhöhung von jährlich 0,5% bis 2017 erhalten die tarifbeschäftigten Kolleginnen und Kollegen in Berlin eine Erhöhung von insgesamt 2,6% in diesem Jahr und von 2,8% im nächsten Jahr.

Die Altersvorsorge (Zusatzversorgung VBL) ist gerettet!  

Es kommt zu keinen Leistungskürzungen. Im Abrechnungsverband West der VBL wird der höhere Aufwand aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung durch eine Erhöhung des Eigenanteils der Versicherten an der Umlage von derzeit 1,41 Prozent des zusatzversorgungsfähigen Entgelts aufgefangen. Der Eigenanteil steigt dabei zum 1. Juli 2015 um 0,2 Prozentpunkte und zum 1. Juli 2016 und 2017 um jeweils 0,1 Prozentpunkte. Der Arbeitgeberanteil an der Umlage steigt bei Bedarf entsprechend. Für den Abrechnungsverband Ost wurde vereinbart, dass der Anteil der Versicherten an der Kapitaldeckung zum 1. Juli der Jahre 2015, 2016 und 2017 um jeweils 0,75 Prozentpunkte angehoben wird. Für die Arbeitgeberseite steigt der Umlageanteil bei Bedarf im selben Umfang. Damit wird die Finanzierungslücke im Abrechnungsverband Ost der VBL geschlossen.

Einigung auf Landesbeamte übertragen: zeit- und wirkungsgleich!

Wie jedes Jahr: In einer Tarifrunde kann nur für Tarifbeschäftigte verhandelt werden. Doch Bezahlungs-gerechtigkeit muss statusübergreifend gelten. Noch in Potsdam stellt Willi Russ für den dbb klar: "Es darf nicht wieder dazu kommen, dass die meisten Länder sich an ihren Landes- und Kommunalbeamten gesundsparen wollen. Wir werden es nicht hinnehmen, wenn die gute Leistung der Beamtinnen und Beamten wieder mal mit Magerquark abgespeist werden soll."