DPolG Berlin: Obermeisterproblematik muss noch vor der Wahl eindeutig geregelt werden
Beförderungsstau bei der Polizei - Politik in der Pflicht
Die schriftliche Anfrage des Abgeordneten Tom Schreiber (SPD) verdeutlicht das lange bekannte, aber viel zu oft vernachlässigte Problem der Beförderungschancen von der Besoldungsgruppe A 8 zur Besoldungsgruppe A 9.
Derzeit gibt es 2128 Kolleginnen und Kollegen in der Besoldungsgruppe A 8. Doch ihre Chance auf Beförderung dürfte in den nächsten Jahren immer geringer werden. Denn die Wartezeiten für eine Beförderung steigen. So wurden zwischen 2012 und 2014 zwar insgesamt 599 Beamtinnen und Beamte zu A 9 befördert (inklusive HWR Aufsteiger), doch die Standzeiten sprechen eine deutliche Sprache.
Mehr als die Hälfte aller Beförderungen konnten erst nach einer Zeit von 10 bis 25 Jahren Wartezeit durchgeführt werden!
Wir sagen: Das ist das Gegenteil von Personalentwicklung und Perspektive. Zumal durch die offiziell nicht vorhandene Beurteilungsquotierung das Problem noch verschärft wird. Wer seinen Kopf für diese Stadt hinhält, der muss auch in angemessener Zeit befördert werden. Immerhin sind in den letzten drei Jahren schon 13 Beamte als Obermeister in die Pension geschickt worden.
Der stellentechnische Flaschenhals von A 8 nach A 9 muss zerschlagen werden, damit harte Arbeit sich auch im Geldbeutel lohnt.
Das ist eine der zentralen Forderungen der DPolG Berlin für den bevorstehenden Wahlkampf. Dafür werben, beraten, kämpfen wir! Und wir werden die Haltung der Parteien - besonders der Regierungsparteien sehr genau im Auge behalten, denn diese strukturellen Probleme lassen sich nicht mit ein paar Schuldzuweisungen oder Beschimpfungen der Behördenleitung lösen.