12. Januar 2024

Gefährliches Berlin: Immer mehr Rohheitsdelikte

DPolG Berlin: "Wir erleben eine Kettenreaktion der Gewalt."

In Berlin gibt es einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur zufolge einen alarmierenden Anstieg von Gewalttaten. "Wir erleben eine Kettenreaktion der Gewalt", sagt DPolG-Landeschef Bodo Pfalzgraf. Sie lässt sich verkürzt so beschreiben:

Mit dem Angriff der Hamas auf Israel und dem Nah-Ost-Konflikt hat sich auch in Berlin die Zahl gewalttätiger Ausschreitungen erhöht. Die Polizei Berlin geht in mehr und längere Einsätze. Aber Einsatzkräfte können sich nicht teilen. In den Direktionen werden immer häufiger Alarmhundertschaften (AHu) gebildet. Die Einsatzkräfte, die in eine AHu gezogen werden, müssen in ihrem normalen 24/7-Basisdienst zum Beispiel auf dem Funkwagen durch Kolleginnen und Kollegen ersetzt werden. Sie fehlen in der Präventionsarbeit und anderswo.

Zu drehen begonnen hatte diese Spirale sich schon im Januar/Februar 2022 mit den ersten Aktionen der Klima-Terroristen, die sich in den vergangenen zwei Jahren immer wieder zu ganzen Aktionswochen steigerten. Der Nah-Ost-Konflikt hat die kriminelle Kettenreaktion deutlich beschleunigt. "Die sich anspannende wirtschaftliche und damit soziale Situation tut ein übriges", so Bodo Pfalzgraf.  “Silvester 2023 konnte die Polizei Berlin nur unter größten eigenen Anstrengungen - da war keiner mehr frei - und nur mit Unterstützung anderer Länderpolizeien und der Bundespolizei stemmen.” 

In Berlin wird also nicht nur der Ton härter, “sondern hier wird auch das Leben gefährlicher - vor allem das Leben der Schwächeren", sagt DPolG-Landeschef Bodo Pfalzgraf. Das zeigen die Zahlen zur Häuslichen Gewalt (10 Prozent Anstieg der Fallzahlen, 12 Prozent Anstieg der Verletzten*) und der Gewalttaten in Flüchtlingsheimen (plus 50 Prozent bei 21 % mehr Untergebrachten).

Traurig ist, dass sich viele schon in der Schule nicht mehr sicher fühlen können: 23 Prozent Anstieg bei den Rohheitsdelikten bzw. 12 Prozent Anstieg bei den Raubtaten und Körperverletzungen im Jahr 2023. Leider schult Kriminalität eben auch (Anstieg der Jugendgruppengewalt um 13 Prozent) und es müsste deutlich mehr Unterstützung durch polizeiliche Präventionsarbeit - aber auch Sozialarbeit - geben - und zeitnahe Urteilssprechung. Damit beißt sich die Katze in den Schwanz: Die Kolleginnen und Kollegen helfen auf den Abschnitten und andernorts aus.

DPolG-Landeschef Bodo Pfalzgraf macht deutlich: "Im Kern kann das Problem nicht auf dem Rücken der Polizei ausgetragen werden, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."

Dass das Messer ein schnelle, häufige, dazu gefährliche Tatwaffe ist, werden wir nicht müde zu betonen. Nun ist die Zahl der Taten erneut gestiegen (auf 3550, also + 7 Prozent). Dass inzwischen auch mehr Taten mit Schusswaffen ausgeführt werden und tatsächlich mehr geschossen und nicht nur gedroht wird, zeigt die Ausweitung der Gewaltbereitschaft und Verrohung in dieser Stadt in die Breite und in die Tiefe.

Die Corona-Pandemie sollte nicht als statistische Entschuldigung herhalten. Der Lockdown liegt drei Jahre zurück, den Erhebungszeitraum der Zahlen 2023 betrachtet. 

Anders sieht es mit der wachsenden Stadt aus. Das Thema brennt uns unter den Nägeln, aber nicht erst seit gestern. Die DPolG Berlin fordert seit langem, in den Außenbezirken die polizeiliche Infrastruktur anzupassen. Dazu gilt es Dienstgebäude zu ertüchtigen, Abschnittsgrenzen neu zu regeln und besonders belastete Dienststellen &  Ordnungsämter personell zu verstärken. "Nur so sind die Herausforderungen einer wachsenden Stadt zu meistern", sagt DPolG-Landeschef Bodo Pfalzgraf.

*alle Fallzahlen von dpa

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